Szene 4, Part 1 - Auf der Suche

Zusammenfassung :

Zack und Roxy suchen gemeinsam nach Nyx. Ihre größten Hindernisse: Die eigenen Gedanken.
Doch gemeinsam finden Sie Luxuria Immergrün wieder, welche die Suche überaupt erst notwendig gemacht hat.

Zachary 'Zack' Doyle
Sich so lange zu konzentrieren war für den schwarzen Wolf mit den weißen Markierungen schwierig. Roxy und er suchten nun schon eine Weile nach der Elfe. Diese war schließlich einfach abgehauen, als er sich mit Tina auseinandergesetzt hatte. Wobei er es nie aggressiv gemeint hatte. Er fürchtete andere Wandler schließlich und würde nicht einfach einen Kampf beginnen. Aber er hatte versucht seinen Platz zu stehen, was aber wohl auch nicht besonders beruhigend gewirkt hatte. Besser wäre es gewesen direkt Lucifer anzurufen, als Tina sich ihm in den Weg gestellt hatte.
Frustriert winselte Zack leise auf, schüttelte den Kopf und blickte zu der Schwalbenweihe hinauf, zumindest für einen Moment. Wahrscheinlich hatte er da Mist gebaut... Hoffentlich würde das ihre Meinung von ihm nicht verschlechtern. Oder würde sie es verstehen und es als eine gute Entwicklung von ihm sehen? War es eine positive Entwicklung?
Erst als er fast in eine Wand lief wurde der Wandler wieder klar. Schuldbewusst zuckte er zusammen. Wieso konnte er sich nicht wenigstens ein Mal konzentrieren? Seine Ohren drehten sich seitlich und nach hinten, ein Zeichen seines schlechten Gewissen und wie sein Selbstbewusstsein förmlich in sich zusammen fiel. Doch er zwang sich trotzdem dazu wieder nach der Spur der Elfe zu suchen, die Nase mal am Boden, mal an einer Wand und dann in der Luft. Dabei nahm er eher ruhige Straßen, denn sie hatte zu Beginn ja doch Probleme mit den Massen gehabt.

Roxanne Sinclair

Die Dächer der Stadt haben mit ihren oft alten Bauweisen ein Problem: Man sieht in ominöse dunke Seitenstraßen von oben so gut wie nicht ein. Da reichen auch meine scharfen Raubvogelaugen nicht aus, wenn die gesuchte Elfe nicht gerade offen in einer Straße steht und winkt.

Generell ist es nicht einfach, Personen mitten in einer Stadt ausfindig zu machen, wenn sie nicht gerade spezielle Merkmale aufweisen. Aber zum Beispiel Menschen mit Tieren, oder Elfen mit Bögen am Rücken dürften jetzt nicht die Herausforderung sein... wenn sie nicht die Gabe hätten, sich den Blicken zu entziehen.

Magische Begabungen sind sowieso gefährlich, in meinen Augen. Vor Mrs. North habe ich besonderen Respekt... und das nicht nur wegen der Verwandtschaft mit anderen unangenhmen Gesellen. Und wenn die Elfe sich unsichtbar machen kann, sehe ich sowieso ganz schwarz.

Unter mir sucht Ilan, seiner Nase gerade in einen Wand hinein folgend. Daher fliege ich kurz hinab um zu sehen, ob er okay ist. Ich behersche das Wandeln mitsamt Kleidung aber nicht, denn die schrumpft nicht mit mir mit, weshalb ich dann immer im Kleiderhafen festhänge, wenn ich nicht aufpasse. So kann ich mich auch nicht einfach in der Straße wandeln, das wäre höchst peinlich. Er muss also so mit meiner Präsenz zufrieden sein... leider. Denn gerne wäre ich nun eine größere Stütze.

Zachary 'Zack' Doyle
Empfindlich zuckten seine Ohren und er hob nahezu sofort den Kopf, als er die Vogelwandlerin in seiner Nähe wahrnehmen konnte. Sanft wedelte er mit der Rute - weit und auslandend - und stieß ein weiches Grummeln aus. Die Ohren drehte er seitlich, die eisblauen Augen senkte er leicht und ließ auch seine Schultern sinken. Seine gesamte Haltung drückte Niedergeschlagenheit und niedriges Selbstbewusstsein aus, zeigte wie unsicher er sich fühlte. Schwach schüttelte er den Kopf und stieß ein Seufzen aus. Nein, er hatte keine wirkliche Spur auffangen können und versuchte stattdessen irgendetwas von der Elfe aufzufangen. Dabei kannte er ihren Geruch ja, doch es war als hätte sie jede Spur von sich getilgt. Oder war nicht hier langgegangen. Doch seine Nase hatte ihn zumindest sehr sicher zuerst in diese Richtung geführt.
Nach einem Moment drehte Zack den Kopf und lenkte Roxy's Aufmerksamkeit auf seine Schultern, oder versuchte es. Wenn sie wollte könnte er sie eine Weile tragen, wenn sie etwas müde wurde. Aus Erfahrung wusste er ja, das sie sich jetzt nicht wandeln würde. Er könnte ihr zwar anbieten sich zu wandeln und ihr seinen Pulli zu geben, aber das würde nicht wirklich helfen, oder?

Roxanne Sinclair

Ich beobachte kurz Zack, als er sich zu sammeln scheint und schließlich lande ich, als er still steht, so sanft wie möglich auf ihm, wobei ich mehr den Rücken als die Schultern erreiche. Das tierische Seufzen ist gut zu hören und ich senke mein Köpfchen und reibe ihn an seinem Hinterkopf, wobei ich weiter vor hüpfe und dasselbe zwischen seinen Ohren mache.

'Alles gut.', versuche ich damit aufmunternd klarzumachen. Ich bin ein Raubvogel, ein Kreiser, eine Geduldige. Ich kann auf den Dächern landen und rasten, ohne die Welt unter mir aus den Augen lassen zu müssen. Ich sehe Zack Kilometerweit, wenn es das Terrain erlaubt, und trotzdem klebe ich jetzt kurzfristig an ihm.

In Innenräumen würde ich das Angebot eines Pullis annehmen, wenn ich irgendwo in einem Badezimmer mich wandeln konnte. Ganz so ohne Scheu bin ich nämlich nicht und irgendwie fühle ich mich auch entkleidet vor Zack entblößt, auch wenn wir so etwas ähnliches wie eine Beziehung führen. Ganz so genau kann ich das noch nicht wirklich benennen, aber vielleicht zeigt die Zukunft, wie es laufen könnte, wenn wir es wollten.

Auf jeden Fall kommt Wandeln gar nicht in Frage, zu viele Übernatürliche um uns herum. Das Gefühl, etwas wie eine Schlacht verloren zu haben, begrüßt mich aus den Erinnerungen all meiner Vorleben und ich schüttle das Gefühl mühsam wieder ab. Immer wenn etwas Emotional wird, grüßt irgendeine alte Erinnerung.

Zachary 'Zack' Doyle
Langsam schloss der schwarz-weiße Wolf die eisblauen Augen und genoss es sehr, wie die Schwalbenweihe ihren Kopf an seinem Kopf rieb. Und als sie zwischen seinen Ohren rieb? Da entfuhr ihm ein glückliches Brummen. Seine Rute wischte begeistert, schnell in weiten Schwüngen tief hin und her. Er entspannte sich etwas, atmete tief durch und versuchte seine Anspannung zu lösen. Nein, es war in Ordnung. Wenn er sein Bestes gab war es in Ordnung und er musste sich nicht schämen. Auch wenn es ihn noch immer etwas beschämte wie schlecht er sich konzentrieren konnte und wie schwer er sich grade mit der Suche tat.
Schließlich öffnete Zack die Augen, blickte über die Schulter Roxy an und nickte langsam. Sie beruhigte ihn, sagte ihm das Alles in Ordnung war und er weiter machen sollte. Was er tat war nicht schlecht. Er musste sich nicht schämen. Auch wenn ihm das wirklich schwer fiel. Trotzdem schnupperte er in die Luft und tappte langsam und entspannt los, mochte es die Dame auf seinem Rücken zu tragen. Wie genau sollte er ihre Beziehung eigentlich bezeichnen? Waren sie ein Paar? Waren sie nur sehr gute Freunde? Vielleicht sollten sie irgendwann mal darüber reden.
Schon war er wieder abgelenkt, hielt einen Moment inne und schaffte es erst dann wieder sich zu konzentrieren und weiter zu suchen. Verlegen legte er einen Moment die Ohren an, stellte sie allerdings sofort wieder auf.

Roxy Sinclair

Zack entspannt unter mir nun deutlich hörbar und sichtbar, wenn sein ganzer Körper springt mit Genugtuung an.

Etwas später biegt sich der Wolf nun so, dass er zu mir sieht und nickt deutlich sichtbar. Gut, soweit ist das nun wieder gerichtet und ich bin zufrieden.

Ein wenig bleibe ich noch auf dem Rücken, bis ich weiß, in welche Richtung der Wandler weitersuchen will. Dann schwinge ich mich wieder in die Lüfte, um in seinem Sichtfeld zu kreisen. Damit werden wir die gesuchte Elfe schon irgenwie finden. Sie kann sich nicht ewig verstecken.

Immer wieder sehe ich prüfend nach unten und schwelge nebenbei in Überlegungen. Wie könnte ich herausfinden, wo wir wirklich stehen? Direkt nachfragen.... der Gedanke macht mir Angst. Denn das Thema ist für mich ein sensibles und ich möchte nichts kaputt machen, nur weil ich etwas, das funktioniert, anzweifle, oder verändern möchte.

Obwohl... eigentlich will ich nur Klarheit, aber trotzdem könnte das negativ rüber kommen und das möchte ich vermeiden.

Zachary 'Zack' Doyle

Das Roxy in seinem Blickfeld nach dem Aufstieg blieb tat Zack wirklich gut. So konnte er sich immer wieder zur Konzentration bringen, auch wenn er immer wieder deutliche Probleme mit hatte. Kurz und breit gähnte er auf und nieste anschließend. Zumindest hatte er nun das Gefühl auf dem richtigem Weg zu sein. Woher auch immer er dieses Gefühl nahm. Weich pendelte er mit seiner Rute durch die Luft, während seine Schritte ein wenig an Schwung aufnahmen und seine Nase fast schon am Boden klebte. Was genau er folgte könnte er auch in zehn Jahren nicht beschreiben, doch er war da doch recht zielgerichtet.
Sollte er die Vogelwandlerin ansprechen und fragen wie sie ihre Beziehung sah? Aber würde sie dann nicht denken, das er es anders sah? Was erwartete sie sich? Wie sollte er sich verhalten? Was wurde in einer solchen Situationen erwartet? Sollte er nicht wissen was Sache war? Aber woher sollte er das denn wissen? In einer solchen Situation war er einfach noch nie gewesen!
Zum Glück konnte er der Ecke ausweichen, auch wenn es reichlich knapp war. Der Wolfswandler seufzte innerlich auf. Das war ja eine schöne Herausforderung für ihn hier...

Roxanne Sinclair

Mein Blick gleitet durch die Landschaft, immer nach der Elfe Ausschau halten. Doch bisher habe ich sie nicht erblicken können.

Immer wieder gleiche ich meine Kreise mit der Route von Zack ab, der in dem Moment beinahe in eine Ecke läuft.

Meine Suchkreise werden aber wohl fehlinterpretiert, denn ich merke, dass inzwischen alles, was für mich jagbar wäre, reißaus genommen hat.

Hin und wieder vergesse ich wiklich, dass Raubvögel auch tatsächlich einfach so hier aufpoppen können und total natürlich sind. Da ich aber eh eine Elfe suche und kein Mittagessen, braucht sich Kleintier eigentlich keine Sorgen zu machen. Inklusive Vogelwandler in der Größe eines Spatzes.

Zachary 'Zack' Doyle
Ein unzufriedenes Knurren entrang sich der Kehle des schwarzen Wolfes mit den weißen Makierungen, als er erneut vollkommen ratlos zum Stehen kam. Seine Ohren legten sich flach zurück und er kniff die eisblauen Augen mit den grünlichen Schlieren leicht zusammen. Es war als wollte der Geruch nicht gefunden und verfolgt werden. Etwas das vollkommen abstrus klang und wahrscheinlich auch vollkommen abstrus war! Er musste sich einfach nur konzentrieren! Dann sollte das doch zu schaffen sein.
Angespannt stand der Alphawolf also da, schloss die Augen und konzentrierte sich allein auf seinen Geruchssinn. Einige Gerüche konnte er gleich wieder aussortieren - so wie den Müll oder den Geruch anderer Wolfswandler, welche hier vorbeigekommen waren auf ihrem Weg zu einer Patrouille - und auf andere Gerüche musste er sich für einige Sekunden konzentrieren, um sie genauer identifizieren zu können. Das war gar nicht so einfach, weswegen er immer wieder unruhig das Gewicht von einer Pfote auf die Andere verlagerte. Aber er blieb dran und gab nicht einfach so auf, wie er es wohl vor ein paar Monaten noch getan hätte. Ein wenig wollte er Roxy wohl auch zeigen, das er etwas konnte.
Schließlich spitzte er die Ohren, merkte deutlich auf und blinzelte die Augen auf. Kurz blickte Zack zu der Vogelwandlerin im Himmel auf, ehe er mit neuem Elan und Schnelligkeit seinen Weg wieder aufnahm. Diesmal sicherer in seinen Schritten und ziemlich zügig. Natürlich war es ein Risiko allgemein dem waldigem Geruch einer Elfe zu folgen. Es könnte sich ebenso gut um Nyx oder einen anderen Elf in der Stadt handeln, aber zumindest hatte er endlich den allgemeinen Elfengeruch zwischen all den anderen Gerüchen gefunden! Vielleicht hatten sie auch schlicht und ergreifend Glück und sie fanden die gesuchte Elfe aus... Woher nochmal? Nimmergrün? Dimmergrün? Himmelgrün? Immergrün? Ach das würde er schon nochmal herausfinden.

Roxanne Sinclair

Nicht viel später steht Zack wieder in den Straßen und scheint wieder die Spur verloren zu haben. Wie das? Ratlos ziehe ich meine Kreise wieder tiefer, warte darauf, dass er wieder eine Richtung vorgibt.

Als es dann noch länger dauert, lande ich auf einem Dach und beobachte Zack einfach geduldug. Gut Ding braucht Weile und ich habe gelernt, ihn nicht zu drängen, denn das macht ihn üblicher Weise ganz fürchterlich nervös.

Dann auf einmal geht wieder alles schnell und der Wandler setzt sich wieder in Bewegung. Wieder erhobe ich mich in die Lüfte und ziehe keine Kreise mehr, sondern fliege einfach die Straße voraus, immer wieder eine Schlinge fliegend, um die Richtung zu prüfen.

Und dann entdecke ich unser Zielobjekt. Einen munteren Kreischer lasse ich los und ziehe fast schon im Sturzflug nach unten, um den Punkt deutlich zu machen, wo unser Zielobjekt ist. Endlich...